Die zweite große Gruppe von Variablen, die Sie für die Lohnartenbewertung verwenden können, sind Sätze.
Sätze sind gleiche Werte für eine bestimmte Gruppe oder einen bestimmten Bereich. Sätze können Werte, Prozentsätze, Tage, Faktoren, Zugehörigkeiten und vieles mehr beinhalten. In Lohnartenformeln können Sie auf die Sätze zugreifen bzw. diese abfragen.
Sätze bezeichnen Sie zuerst unter Stammdatenmenü/Lohnarten/Bezeichnen und nachher bewerten Sie sie unter Stammdatenmenü/Lohnarten/Bewerten.
Für jede Satzart können 999 von der Bedeutung unterschiedliche Sätze angelegt werden.
Hier eine Übersicht mit Beispielen, für welche Werte diese Sätze verwendet werden können:
Ebene |
Abkürzung |
Bezeichnung |
Beispiel |
Dienstnehmer |
PS |
persönliche Sätze |
Individuelle Gehaltsvereinbarungen, Prozentsatz Überstundenpauschale |
DG |
Dienstnehmergruppensätze |
Prozentsatz Betriebsratsumlage (Ang 1 %, Lehrlinge 0,5 %) |
|
Abteilung |
AS |
Abteilungssätze |
Höhe der Gefahrenzulage |
Firma |
FS |
Firmensätze |
Höhe der Kinderzulage in dieser Firma, Wochenarbeitstage bei Vollbeschäftigung, Wochenarbeitsstunden bei Vollbeschäftigung ... |
Firmengruppe |
GS |
Firmengruppensätze |
SV-Höchstbemessung, Gewerkschaftsbeiträge |
Einstufung |
SS / SL |
Schemensätze |
Grundbezug der Einstufung laut Kollektivvertrag / Grundbezug der Einstufung nach internem Kollektivvertrag oder Vereinbarung |
Einstufung |
SG |
Schemensätze der Folgegruppe |
Liefert den Schemensatzbetrag zur folgenden Gruppe mit der selben Stufe, wenn Anzahl und Gruppen mit 1 übergeben wurde (bei 2 übernächste usw.). Vorraussetzung ist, dass die Stufennummern innerhalb der Schemenklasse durchnummeriert sind. |
Einstufung |
SW |
Schemensätze |
Liefert den Schemensatzbetrag einer bestimmten Einstufung. Es wird zusätzlich der Kollektivvertrag und die 3 Angaben der Einstufung übergeben. |
Kollektivvertrag |
KV |
Kollektivvertragssätze |
Überstundenteiler, Mehrstundenteiler, Arbeitsstunden oder Arbeitstage pro Woche, wenn diese an einen Kollektivvertrag gekoppelt sind. |
Abteilungssätze monatlich |
AM |
Abteilungssätze monatlich |
Gesamtumsatz der Abteilung für Provisionen |
Dienstnehmer-Abteilungssätze |
DAS |
Dienstnehmer-Abteilungssätze |
Provisionsvereinbarung des Dienstnehmers mit einer Filiale |
Dienstnehmer-Abteilungssätze monatlich |
DAM |
Dienstnehmer-Abteilungssätze monatlich |
Umsätze des Dienstnehmers in einer bestimmen Filiale |
Firma und Abteilung |
VS |
Vertragssatz |
Dieses Formelkennzeichen ermittelt aufgrund der Vertragsnummer in der Lohnartenzuordnung und der angegebenen Satznummer den entsprechend gültigen Wert. |
Auf ELDA Versichertenmeldungen (bis 12.2018) und auf Arbeits-/und Entgeltmeldungen für Wochengeld und Krankengeld ist vorgeschrieben, dass die Arbeitsstunden und Arbeitstage pro Woche vom Dienstnehmer übermittelt werden. Diese hinterlegen Sie für die Firmengruppe in einem Firmengruppensatz oder für die Firma in einem Firmensatz und weisen diese in der Maske Firmenparameter (Stammdatenmenü/Firma/Parameter) zu. Für Dienstnehmer, die von diesem Modell abweichen (z.B. Teilzeitkräfte), hinterlegen Sie einen persönlichen Satz. Für die Ermittlung der Arbeitsstunden und Arbeitstage pro Woche werden diese Sätze herangezogen:
Persönliche Sätze - Wenn diese nicht vorhanden sind, wird weiter geprüft ob
Dienstnehmergruppensätze vorhanden sind - Wenn diese nicht vorhanden sind, werden
Kollektivvertragssätze herangezogen - Wenn diese nicht vorhanden sind, werden
Firmensätze überprüft - ansonsten werden
Firmengruppensätze herangezogen.
Weitere Vorgaben finden Sie in den entsprechenden Themen.
Der Wert eines persönlichen Satzes gilt jeweils nur für einen Dienstnehmer. Der eingegebene Wert ist so lange gültig, bis Sie einen neuen Satz mit einer neuen Gültigkeit eingeben.
Anhand unterschiedlicher Satznummern legen Sie fest, welche Bedeutung dieser persönliche Satz besitzt. Verwenden Sie diesen persönlichen Satz in einer Formel, wird bei einer Abrechnung für jeden Dienstnehmer der aktuelle Wert bei ihm eingetragen.
Einige persönliche Sätze werden von der LHR Lohn benötigt, um Berechnungen oder Meldungen korrekt durchführen zu können. Dazu gehören zum Beispiel:
Beispiel Satzbezeichnung |
Verwendung im Programm |
Beschreibung |
Arbeitsstunden pro Woche bei Teilzeitbeschäftigten |
Datenaustausch ELDA |
Wie oben bereits erwähnt. Diesen persönlichen Satz können Sie auch in Formeln für Bezugs- oder Überstunden-Lohnarten verwenden. |
Beschäftigungsausmaß |
Lohn-/Gehaltszettel |
Am Lohn-/Gehaltszettel wird im oberen Bereich das Beschäftigungsausmaß angedruckt. Als Bezeichnung wird die Satzbezeichnung ausgegeben. Sollen die Arbeitsstunden ausgedruckt werden, könnten Sie den Satz "Arbeitsstunden pro Woche" verwenden. Ist kein persönlicher Satz angelegt, wird nichts angedruckt.
|
Resturlaubstage |
Urlaubsrückstellung |
Der hier eingetragene Wert wird für die Urlaubsrückstellung verwendet. |
Näheres zu diesen persönlichen Sätzen finden Sie in den Beschreibungen der jeweiligen Themen.
Welche persönlichen Sätze Sie weiters benötigen, hängt stark vom Aufbau Ihrer Lohnarten ab. Für den Aufbau der Lohnarten gibt es oft mehrere Möglichkeiten, die zu einem Ergebnis führen können. Grundsätzlich empfehlen wir Ihnen jedoch, sich an folgende Faustregeln zu halten:
Lohnarten, die in der Regel über zwei oder mehrere Monate den selben Wert haben können, legen Sie nicht mit der Bewertungsart EIN sondern als persönlichen Satz an.
z.B. Fahrtzuschuss Zugticket: Dieser wird sich monatlich eher nicht ändern: persönlicher Satz.
z.B. Anzahl Mehrarbeitsstunden:Diese sind monatlich schwankend und sollten daher als Eingabe in der Lohnartenzuordnung gemacht werden.
Gilt eine Regelung für eine Gruppe, die mit Hilfe der anderen Formelkennzeichen erkennbar ist (z.B. Dienstnehmergruppe, Abteilung, Kollektivvertrag) ohne Ausnahme, verwenden Sie zusätzlich einen Satz auf dieser anderen Ebene.
z.B. Die Gefahrenzulage beträgt im Regelfall zwischen 5 und 10 % der Bemessung abhängig von der Abteilung: Empfehlung: als Abteilungssatz hinterlegen. Vorteil: bei Abteilungswechsel wird automatisch die Lohnart berechnet oder nicht mehr berechnet.
z.B. Erhält ein Dienstnehmer eine Leistungszulage, ist diese im Regelfall 10 % von der Bemessung. Vereinzelt kann es jedoch Dienstnehmer geben, bei denen mehr oder weniger vereinbart ist. Empfehlung: Die 10 % als Firmensatz hinterlegen. Sondervereinbarungen als persönlichen Satz hinterlegen.
In der Formel: Wenn PS > 0 dann PS sonst Firmensatz
Gibt es eine Gruppe, die sich nicht an anderer Ebene erkennen lässt, aber Gemeinsamkeiten in der Abrechnung hat, kennzeichnen Sie diese mit einem persönlichen Satz.
z.B. Alle Abteilungsleiter haben den Persönlichen Satz "Abteilungsleiterzulage" , der durch eine 1 gekennzeichnet ist . In der Formel: Wenn PS = 1 dann "Rechenformel" sonst 0
z.B. Alle Chauffeure erhalten eine Winterreifenzulage deren Höhe jährlich wechselt: Mit einem persönlichen Satz werden alle Chauffeure gekennzeichnet. Die Winterreifenzulage kann nun als Folgelohnart des Grundbezugs automatisch gerechnet werden.
Bespiele für persönliche Sätze:
Arbeitsstunden je Woche
Grundgehalt bei Einzelvereinbarung
Überstundenpauschale in Prozent
Überstundenpauschale in Stunden
Überstundenpauschale als Betrag
Anzahl der Kinder für die Kinderzulage bezahlt wird.
Beschäftigungsausmaß bei ATZ (Altersteilzeit)
Lohnausgleichsprozentsatz bei ATZ
Kennung Dienstnehmer mit Abteilungsleiterzulage 1=ja 0=leer=nein
Der Wert eines Dienstnehmergruppensatzes gilt für alle Dienstnehmer, die im Abrechnungsmonat dieser Dienstnehmergruppe angehören. Der eingegebene Wert ist so lange gültig, bis Sie einen neuen Satz mit einer neuen Gültigkeit eingeben.
Anhand unterschiedlicher Satznummern legen Sie fest, welche Bedeutung dieser Dienstnehmergruppensatz besitzt.
Wird dieser Dienstnehmergruppensatz in einer Formel verwendet, wird bei jedem Dienstnehmer erst seine Gruppe ermittelt und anschließend der aktuelle Wert dieser Dienstnehmergruppe eingetragen.
Bespiele für Dienstnehmergruppensätze:
Prozentsatz der Betriebsratsumlage
Prozentsatz oder Höhe von Zulagen die nur gewissen Gruppen zustehen.
Kennzeichnung für Schnittberechnung in dieser Gruppe
Der Wert eines Abteilungssatzes gilt für die Abteilung/Stammkostenstelle des Dienstnehmers.
Um Abteilungssätze zu verwenden, aktivieren Sie unter Stammdaten/Firma/Parameter/Firmenparameter die Checkbox Stammkostenstelle im Bereich Kostenrechnung . Diese verursacht, dass die Abteilung im Dienstnehmerstamm durch die aktuelle Stammkostenstelle des Dienstnehmers gesteuert wird.
Für die Ermittlung des Wertes des Abteilungssatzes werden beginnend bei der Abteilung, die bei der aktuellen Stammkostenstelle des Dienstnehmers hinterlegt ist, alle Abteilungen hierarchisch durchsucht, so lange bis entweder eine Abteilung mit einem Wert gefunden wird oder die oberste Hierarchieebene erreicht wird.
Hierarchie:
Für einen Mitarbeiter, der als Stammkostenstelle die Kostenstelle "E" eingetragen hat, wird als erstes die "Abteilung 210" durchsucht. Ist dort kein Abteilungssatz eingetragen, wird die "Abteilung 200" kontrolliert. Wenn auch dort kein Satz eingetragen ist, wird in der obersten Abteilung "Firma" nach einem Satz gesucht.
Für einen Mitarbeiter, der als Stammkostenstelle die "Kostenstelle B" eingetragen hat, wird als erstes die "Abteilung 100" durchsucht. Ist dort kein Wert vorhanden, wird der Wert der Abteilung "Firma" verwendet.
Bespiele für Abteilungssätze:
Strahlenzulage für die Abteilung Röntgen und Ultraschall
Vereinbarte Pauschalvergütung von Überstunden in einer ganzen Abteilung
Höhe der Gefahrenzulage
Firmensätze sind für alle Mitarbeiter einer Firma gültig. Der eingegebene Wert ist so lange gültig, bis Sie einen neuen Satz mit einer neuen Gültigkeit eingeben.
Anhand unterschiedlicher Satznummern legen Sie fest, welche Bedeutung dieser Firmensatz besitzt.
Bespiele für Firmensätze:
Höhe der Kinderzulage
Wochenstunden von Vollzeitbeschäftigten
Wochentage von Vollzeitbeschäftigten
Höhe der Gefahrenzulage
Firmengruppensätze sind für alle Firmen einer Firmengruppe gültig. Der eingegebene Wert ist so lange gültig, bis Sie einen neuen Satz mit einer neuen Gültigkeit eingeben.
Anhand unterschiedlicher Satznummern legen Sie fest, welche Bedeutung dieser Firmengruppensatz besitzt.
Bespiele für Firmengruppensätze:
verschiedene Bemessungen, Gewerkschaftsbeiträge, etc.
SV-Höchstbemessung (weil diese in keinem Formelkennzeichen abgefragt werden kann)
Jahrestage, um das Schaltjahr abzufragen (in Verbindung mit dem Formelkennzeichen TAGEINTRITT, für die Abfrage wie lange der Dienstnehmer in der Firma beschäftigt ist)
Schemensätze sind pro Kollektivvertrag für die Einstufung des Dienstnehmers aus dem variablen Dienstnehmerstamm gültig. Mit Schemensätzen ermitteln Sie den Bezug laut Kollektivvertrag oder Betriebsvereinbarung (in der Formel: Kennzeichen SS).
Sie können auch mit Schemensätzen Bezüge für interne Einstufungen hinterlegen, die im Kollektivvertrag nicht definiert sind (in der Formel: Kennzeichen SL). Der eingegebene Wert ist so lange gültig, bis Sie einen neuen Satz mit einer neuen Gültigkeit eingeben.
Wird dieser Schemensatz in einer Formel verwendet, wird bei jedem Dienstnehmer erst seine Einstufung ermittelt und anschließend der aktuelle Schemensatz dieser Einstufung eingetragen.
Bespiele für Schemensätze:
Gehalt, Lohn, Lehrlingsentschädigung
Mit dem Programm Vorrücken (Stammdatenmenü/Erhöhen/Vorrücken), das Sie monatlich starten, rücken Sie Dienstnehmer automatisch in die nächste Einstufung vor. So wird auch beim Schemensatz automatisch auf den, der zugewiesenen Einstufung, gültigen Schemensatz zugegriffen und so der Bezug ermittelt.
Mit den Schemensätzen haben Sie auch die Möglichkeit, Bezüge für interne Einstufungen oder Vertretungen für Differenzzulage in Formeln abzufragen. Das macht Sinn, wenn Sie interne Einstufungen verwenden, aber am Lohn-/ Gehaltszettel trotzdem die kollektivvertragliche Einstufung andrucken möchten. Ein anderes Beispiel ist, wenn ein Mitarbeiter die Vertretung für einen anderen Mitarbeiter übernimmt, der eine höhere Einstufung hat, und der Mitarbeiter soll die Differenz auf die Einstufung erhalten. Dazu gehen Sie wie folgt vor:
1. Im variablen Dienstnehmerstamm hinterlegen Sie die kollektivvertragliche Einstufung, die auch am Lohn-/ Gehaltszettel angedruckt werden soll.
2. In der Lohnartenzuordnung des Dienstnehmers hinterlegen Sie bei der Lohnart Gehalt, Lohn oder Lehrlingsentschädigung im unteren Bereich der Maske (Zusatzangaben zum aktuellen Satz) die interne Einstufung.
3. In der Formel der Lohnart Gehalt, Lohn oder Lehrlingsentschädigung hinterlegen Sie eine Formel, die überprüft, ob die interne Einstufung vorhanden ist.
Beispiel:
In der Formel: Wenn SL > 0 dann SL sonst SS
SL steht für den Schemensatz der internen Einstufung laut Lohnartenzuordnung
SS steht für den Schemensatz der Einstufung im variablen Dienstnehmerstamm
Das Formelkennzeichen SG liefert den Schemensatzbetrag zur folgenden Gruppe mit der selben Stufe, wenn Anzahl und Gruppen mit 1 übergeben wurde (bei 2 übernächste usw.). Vorraussetzung ist, dass die Stufennummern innerhalb der Schemenklasse durchnummeriert sind.
Der Wert eines Kollektivvertragssatzes gilt für alle Dienstnehmer, die im Variablen Dienstnehmerstamm diesen Kollektivvertrag zugewiesen haben. Der eingegebene Wert ist so lange gültig, bis Sie einen neuen Satz mit einer neuen Gültigkeit eingeben.
Anhand unterschiedlicher Satznummern legen Sie fest, welche Bedeutung dieser Kollektivvertragssatz besitzt.
Beispiele für Kollektivvertragssätze:
Mehrstundenteiler
Überstundenteiler
Arbeitsstunden und Arbeitsstage pro Woche, wenn diese an den Kollektivvertrag gekoppelt sind. Achten Sie darauf dass Sie die gleiche Nummer vergeben, wie für den Firmengruppen- oder Firmensatz für Arbeitsstunden/Arbeitsstage pro Woche laut Maske "Firmenparameter" (Stammdatenmenü/Firma/Parameter).