Sonderzahlungsaliquotierung nach Wochenstunden

Voraussetzungen

Sie benötigen die Berechtigung Lohnarten und Formeln im LHR Lohn anzulegen. Ansonsten wenden Sie sich bitte an Ihren Systemadministrator. Um die Sonderzahlungslohnarten anzulegen, sind ansonsten keine Voraussetzungen notwendig.

 

Sonderzahlungen können nun anhand von Wochenstunden aliquotiert werden. Das bedeutet, dass die Basis der Sonderzahlung aufgrund von Wochenstundenänderungen monatlich variieren kann.

Grundlage für die Berechnung der Sonderzahlung ist der Bezug, der im Monat der Auszahlung der Sonderzahlung gilt.

Teile der Sonderzahlung können auf Grund der Wochenstundenänderungen reduziert werden, andere Teile jedoch nicht.

Vorgehensweise

Es gibt folgende Aliquotierungssteuerungen für Sonderzahlungen:

Firmenparameter – Aliquotieren SZ nach:

Lohnartenstamm – Aliquotierungskennzeichen für Sonderzahlungen:

 

Vom Monat Jänner bis zum jeweiligen Bis-Datum werden von den Gesamttagen ein eventueller Austritt und alle Unterbrechungen mit aktivierter SZ-Aliquotierung abgezogen.

Fällt der Dienstnehmer aus dem Entgeltfortzahlungsanspruch und ist die SZ Aliquotierung im KV aktiviert, so werden auch die Tage, an denen der Dienstnehmer keinen Entgeltfortzahlungsanspruch erhält, auch noch abgezogen.

Beispiele einer Sonderzahlungsaliquotierung mit Rückrechnung (Aliquotierung „RQ“ im Lohnartenstamm) bei vierteljährlicher Sonderzahlung und kalendertagsmäßiger SZ-Aliquotierung laut Firmenparameter, wie sie derzeit im LHR Lohn möglich ist:

Vollzeit – ohne Unterbrechungen:

 

Vollzeit – mit 15 Tage Unterbrechungen mit SZ-Aliquotierung:

Wie am obigen Beispiel ersichtlich, konnte bisher für die Berechnung der tatsächlichen Sonderzahlung nur ein Basisbetrag herangezogen werden.

 

Nun wird aber der Wechsel von Vollzeit in Teilzeit bzw. der Wechsel von zB Teilzeit mit 20 Wochenstunden in 30 Wochenstunden unterstützt werden. In diesen Fällen ändert sich die Basis für die Berechnung der Sonderzahlung mehrmals innerhalb des Sonderzahlungszeitraumes.

Beispiele:

Teilzeit – ohne Unterbrechungen:

 

Teilzeit – mit 15 Tage Unterbrechungen im März 2008:

 

Bei einer Valorisierung, Vorrückung bzw. Bezugsanpassung gilt allerdings der Bezug, der im Monat der Auszahlung der Sonderzahlung gültig ist. Nochmals das obige Beispiel bei einer Valorisierung:

Teilzeit – mit 15 Tage Unterbrechungen im März 2008:

 

Vorgehensweise

  1. Dazu gibt es das neue Formelkennzeichen DNSZTAGE, welches die Anzahl der Sonderzahlungstage pro Monat ermittelt. Legen Sie dazu eine neue Hilfslohnart als Folgelohnart Ihrer Gehaltslohnarten mit dem neuen Formelkennzeichen an, die die Anzahl der Tage reduziert.

  2. Anlegen einer ungerundeten Monatsbasis und einer Durchschnittsbasis, in welcher die Reduktionstage gespeichert werden können. Im Zuge dessen haben Sie die Möglichkeit, bei sämtlichen Basen (Stammdaten/ Lohnarten/ Bezeichnungen...) einzustellen, dass die Werte nicht mehr gerundet eingetragen werden = aktivierte Checkbox "ung."). Dadurch wird eine höhere Genauigkeit gewährleistet.

  3. Der Lohnartenstamm wurde um das Feld "Satznummer" erweitert, welches nur bei den Aliquotierungsarten S, R, RH und RS gefüllt werden kann. Tragen Sie hier bei der Sonderzahlungslohnart die Satznummer der Monats- bzw. Durchschnittsbasis für die Sonderzahlungsaliquotierung nach Wochenstunden ein.

  4. Geben Sie das Stundenausmaß des Dienstnehmers als persönlichen Satz im LHR Lohn ein.

Zu 1

Reduzierte Wochenstunden bedeuten eine Reduktion der Sonderzahlung. Das wird dadurch erreicht, dass die Sonderzahlungstage „gewichtet“ bzw. „reduziert“ werden.

Beispiel:

Teilzeit – mit 15 Tage Unterbrechungen im März 2008 (Schaltjahr):

Da der DN im Jänner eine 50 % Kraft ist, bekommt er nicht 100 % der Sonderzahlung, sondern nur 50 %. Er bekommt also nicht 31 Kalendertage voll bezahlt, sondern 31 Kalendertage zu 50 % bezahlt. Anders ausgedrückt bekommt er 15,5 Kalendertage voll bezahlt und 15,5 Kalendertage nicht. Diese 15,5 Tage, die er nicht bezahlt bekommt, merken wir uns.

Da der DN im Februar eine 50 % Kraft ist, bekommt er nicht 100 % der Sonderzahlung, sondern nur 50 %. Er bekommt also nicht 29 Kalendertage voll bezahlt, sondern 29 Kalendertage zu 50 % bezahlt. Anders ausgedrückt, bekommt er 14,5 Kalendertage voll bezahlt und 14,5 Kalendertage nicht. Diese 14,5 Tage, die er nicht bezahlt bekommt, merken wir uns.

Im März ist der DN eine 75 % Kraft, deshalb bekommt er von den 16 Anwesenheitstagen nur 75 % bezahlt. Anders ausgedrückt, bekommt er 12 Tage voll bezahlt und 4 Tage nicht. Diese 4 Tage merken wir uns.

 

Hilfslohnart für die Reduktion der Tage

Die Lösung erfolgt analog zu einer Reduktion der Sonderzahlung bei Krankheit. Auch in diesem Fall ermittelt eine Hilfslohnart die Anzahl der Tage die reduziert werden müssen.

Dazu gibt es ein Formelkennzeichen, das die Anzahl der Sonderzahlungstage bereitstellt (in unserem Fall im März 2008 16 Tage). Die Formel der neuen Lohnart könnte dann wie folgt lauten:

DNSZTAGE / 40 * (40 – PSxxx)

Der PSxxx enthält die Anzahl der Wochenstunden des Mitarbeiters. Die Lohnart speichert das Ergebnis in eine Monats- und Durchschnittsbasis (MBC, DBC), die dann von der Sonderzahlungsaliquotierung verwendet werden kann.

Zu 2

Definition der „ungerundeten“ Basis

Damit die Aliquotierung über diese Basis zu keinen Rundungsfehlern führt, muss die Basis mit mehr als zwei Nachkommastellen abgespeichert werden. In den Masken „Monatsbasenbezeichnungen“, „Durchschnittsbasenbezeichnungen“ und „Jahresbasenbezeichnungen“ gibt es die neue Checkbox Rundung. Ist diese Checkbox aktiviert, dann werden die Werte mit 8 Nachkommastellen abgespeichert. Wenn nicht, wird der Wert wie bisher abgelegt.

Zu 3

Definition der Basis im Lohnartenstamm

Um zu steuern, ob die Aliquotierung nach Wochenstunden bei einer Lohnart verwendet werden soll, heißt das, ob die Basis mit den Abzugstagen bei der Sonderzahlungsaliquotierung eine Rolle spielt, gibt es eine Steuerungsmöglichkeit in allen 3 Lohnartenstämmen  – also im Firmengruppen-/Firmen- und Dienstnehmergruppenlohnartenstamm.

Neben dem Feld Aliquotierung gibt es ein neues Feld für die Satznummer einer Monats- bzw. Durchschnittsbasis für eine zusätzliche SZ-Aliquotierung, das im Falle der Aliquotierungsarten „S“, „R“, „RH“ und „RQ“ gefüllt werden kann. Die Basis enthält die Anzahl der Tage, die von den Anwesenheitstagen für die SZ-Berechnung abgezogen werden.

Warum wird diese Satznummer hier und nicht in den Firmenparametern definiert?

Der Vorteil dieser Lösung ist, dass unterschiedliche Sonderzahlungslohnarten mit unterschiedlichen Basen arbeiten können, wodurch die Aliquotierung für unterschiedliche Lohnarten sehr flexibel definiert werden kann.

Zu 4

Automatische Aufrollung bei Änderung Stundenausmaß

Das Stundenausmaß wird als persönlicher Satz gespeichert. Wird dieser persönliche Satz verändert, dann muss die Sonderzahlung neu berechnet werden. Bei einer Änderung vor oder im Sonderzahlungsmonat erfolgt dies ohnehin automatisch. Wenn in den Firmenparametern eine Vorschau eingestellt ist, dann muss auch bei einer Änderung in der Zukunft, soweit es den Vorschauzeitraum betrifft, eine Aufrollung der Sonderzahlung erfolgen. Die Vorschau ist in der Maske Firmenparameter zu definieren.

Bei einer Stundenänderung nach der Auszahlung der Sonderzahlung wird keine automatische Aufrollung durchgeführt!

Das 3. und das 4. Feld sind für die Aliquotierung der Sonderzahlung für Vorhineinabrechner.

Beispiele:

Aliquotierung 3. Feld

Bei vierteljährlicher Auszahlung: Im Februar wird die Sonderzahlung für die Monate Jänner bis März ausbezahlt. Im Februar fehlen aber die Daten vom März. Der Dienstnehmer kann im März krank sein oder sonstige Unterbrechungen haben. Deswegen bewirken diese zwei Felder dass im Februar die Lohnarten für März im Hintergrund bewertet werden.

Im 3. Feld geben sie die Nummer der Monats- bzw. Durchschnittsbasis ein, die für die Sonderzahlungslohnart benötigt wird. Die Basis muss eine DBC (Einheiten) bzw. MBC sein. Die MBC muss die Anzahl der umgerechneten Krankenstandstage im Monat beinhalten um die die Sonderzahlung aliquotiert werden soll. (zB der ganze April im 25%igen Anspruch = 30 * 0,75 = 22,50).

Aliquotierung 4. Feld

Im 4. Feld geben Sie die Anzahl der Monate in Zukunft ein, für die die Monats- bzw. Durchschnittsbasis bewertet werden soll.

 

Beispiel: Wird die Sonderzahlung mit einer Vorschauabrechnung für Dezember im Monat November berechnet und ausbezahlt, dann muss im Dezember bei einer Änderung des Stundenausmaßes für Dezember der November automatisch aufgerollt und korrigiert werden.